"Man kann einfach kommen" - Die Bewegungsbaustelle in Schönefeld bringt Nachbarn und geflüchtete Menschen zusammen

"Man kann einfach kommen" - Die Bewegungsbaustelle in Schönefeld bringt Nachbarn und geflüchtete Menschen zusammen

"Man kann einfach kommen" - Die Bewegungsbaustelle in Schönefeld bringt Nachbarn und geflüchtete Menschen zusammen

# Flüchtlingshilfe: Nachrichten

"Man kann einfach kommen" - Die Bewegungsbaustelle in Schönefeld bringt Nachbarn und geflüchtete Menschen zusammen

Seit 2023 gibt es in der OASE in Schönefeld das Projekt "Bewegungsbaustelle". Hier können Kinder im Alter von 2 bis 8 Jahren mit ungewöhnlichen Materialien wie Kisten, Rohren, Brettern und Bällen etwas bauen. Das Projekt ist inklusiv: Jedes Kind kann genau da ansetzen, wo es in seinem Entwicklungsstand steht. 
Nun bemüht sich die "Bewegungsbaustelle" auch aktiv um Integration und lädt geflüchtete Familien ein.
Mounaim Katir, Beauftragter für Flucht und Integration im Kirchenkreis, hat mit Projektleiterin Sabine Wollowski darüber gesprochen:

Wer kommt auf die Bewegungsbaustelle?

Bisher richtete sich unser Projekt vor allem an Familien aus der direkten Nachbarschaft. Wir sind hier - auf der Brache inmitten der Wohnbebauung - für alle Nachbarn vor Ort sichtbar. Man bemerkt schon im Vorbeilaufen, dass es uns gibt und was hier los ist. 

Seit neustem gibt es nun auch eine Kooperation mit der örtlichen Geflüchteten-Unterkunft. Was ändert sich dadurch?

Mit der Kooperation wenden wir uns nun auch an Kinder und Familien, die nicht direkt vor Ort wohnen. Sie sind eingeladen, ihre Nachbarschaft zu entdecken, Neues erleben und dabei unkompliziert mit anderen in Kontakt kommen. So kann die Bewegungsstelle zu einem Begegnungsort für ganz unterschiedliche Menschen werden.

Die Bewegungsbaustellt trägt also zu einer gelingenden Integration bei?

Das ist unsere Hoffnung. Und es gibt erste zarte Pflänzchen: Heute war eine vietnamesische Mutter mit ihrer Tochter bei uns. Sie selbst ist am Sprachcafé interessiert, ihre Tochter freut sich über die neue Spielmöglichkeit und den Kontakt zu anderen Kindern. Auch ein Vater aus Tunesien hatte von uns gehört. Sein Kind soll bald in die Kita. Bis dahin kommt er mit ihm erst einmal hierher. Ob dann wirklich feste Bindungen entstehen, muss man sehen. Aber erst einmal können sie ganz unkompliziert hier ankommen, müssen sich nicht anmelden und nichts bezahlen. Das eröffnet ihnen einen Raum. 

Und die Kinder?

Die Kinder können hier sofort mitmachen. Egal, ob sie in der Schule sind oder auch nicht. Sie spielen einfach mit und sind auf eine unkomplizierte Art und Weise gleich dabei. Die Kinder haben auch einfach Freude an der Wildnis - an dem hohen Gras, an Käfern und Schnecken. Sie entdecken hier ihre Umwelt noch einmal anders und neu. Das funktioniert auch ganz unabhängig von ihren Sprachkenntnissen.

Und Sie merken, dass das die Kinder stärkt?

Ja. Und das gilt für alle Kinder: Im letzten Jahr gab es eine Begegnung mit einer Kita. Dabei konnten wir beobachten, dass selbst Kinder, die häufig in konfliktauffälliges Verhalten geraten, hier sehr vertieft und versunken gespielt haben. Das hat mich sehr beeindruckt. Deshalb wünsche ich mir eine Bewegungsbaustelle für alle. Ich möchte, dass Kinder wieder frei entdecken, was ihnen wichtig ist und was sie gerne machen.

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