Die Dinse-Sauer-Orgel in der Magdalenenkirche Rixdorf

Orgelbaufirmen Gebrüder Dinse / Sauer / Scheffler & A. Voigt - Baujahre 1879 / 1909 / 2012

Die Orgel der Magdalenenkirche stammt aus dem Jahr 1879, dem Baujahr der Kirche. Sie ist von der damals bedeutendsten Orgelbauwerkstatt in Berlin, Firma Dinse, erbaut worden. Seitdem hat sie mehrfach technische und klangliche Veränderungen erfahren – und dies nicht zu ihrem Besten. Zur Zeit der Entscheidungsfindung bezüglich der Optionen Abriss/Neubau oder Restaurierung bestand das Instrument aus Bau-Schichten der Firmen Dinse (1879) – Sauer (1909) – Walcker (1962) und Stephan (1987).

Instrumente der Orgelbaufirmen Gebrüder Dinse und Sauer sind als schützenswertes Kulturerbe zu bewerten. Hinzu kommt, dass diese Orgel in einem denkmalgeschützten Raum steht. Die ockerfarbene Ausmalung des Kirchenschiffs entspricht der ursprünglichen Farbgebung von 1879 und bildet mit dem Orgelprospekt der Gebrüder Dinse eine Einheit. Die Kirchengemeinde Rixdorf entschied sich für eine Restaurierung im Geiste der Bauschichten 1879 und 1909.

Den Auftrag bekamen die zwei renommierten und mit Instrumenten aus dieser Zeit gut vertrauten Orgelbaufirmen Christian Scheffler und Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt. Bei den anstehenden Restaurierungsarbeiten galt es, wertvolle vorhandene Substanz zu erhalten und zu schützen, stilfremde Veränderungen zu entfernen und fehlende Teile zu rekonstruieren.

Nachdem im Herbst 2011 die Stiftung Deutsche Klassenlotterie ihre Hilfe zusicherte, konnten im Januar 2012 die Arbeiten im Umfang von 275.000 € beginnen und im Dezember 2012 erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Gemeinde freut sich über weitere Orgelpatenschaften zum Ausgleich des Restschuldenbetrags. Infos zu Orgelpatenschaften

Disposition

I. Manual Hauptwerk C-g³:
 
1 Bordun 16’ 
2 Principal 8’ 
3 Gedackt 8’ 
4 Flute harmonique 8’ 
5 Gamba 8’ 
6 Dolce 8´ 
7 Oktave 4’ 
8 Rohrflöte 4’ 
9 Rauschquinte 2fach  (Vorabzug von 7 und 10 )
10 Octave 2’ 
11 Cornett 3-4fach 
12 Mixtur 3fach 
13 Trompete 8’ 

II. Manual (Schwellwerk) C-g³: 
 
14 Gedackt 16’ 
15 Geigenprincipal 8’ 
16 Fernflöte 8’ 
17 Spitzflöte 8’ 
18 Aeoline 8’ 
19 Voix céleste 8’ 
20 Fugara 4’ 
21 Flauto dolce 4’ 
22 Flautino 2’ 
23 Oboe 8’

Pedal C-f¹:

24 Principalbass 16’ 
25 Subbass 16’ 
26 Violon 16’ 
27 Lieblich Gedackt 16’    
28 Oktavbass 8’ 
29 Bassflöte 8’      
30 Spitzflöte 8´ 
31 Posaune 16’ 

Koppeln II-I, I-P, II-P 
Suboctavkoppel II-I 
Superoctavkoppeln II-I, II-II 
freie Kombinationen, 
Walze, Tutti,  
Schwelltritt 

​Elektrischer Spieltisch
Elektropneumatische Traktur  

Stimmtonhöhe: 440 Hz bei 18° C
 

Text: Anke Meyer, Kirchenmusikerin der Kirchengemeinde Rixdorf, Fotos: Sandra Kühnapfel