„LEBENDIGES ERINNERN“ – Gedenkfeiern im Klinikum Neukölln

„LEBENDIGES ERINNERN“ – Gedenkfeiern im Klinikum Neukölln

„LEBENDIGES ERINNERN“ – Gedenkfeiern im Klinikum Neukölln

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„LEBENDIGES ERINNERN“ – Gedenkfeiern im Klinikum Neukölln

Im November, dem Monat der Einkehr und des Gedenkens, wird auch im Klinikum Neukölln der Verstorbenen auf besondere Weise gedacht. In einem der größten Krankenhäuser Berlins, einem Ort, an dem tausende Menschen Hilfe und Heilung suchen, bietet die Krankenhausseelsorge Formate, die Angehörigen und Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, innezuhalten, zu erinnern und gemeinsam zu trauern. „Diese Erinnerungsfeiern sind wichtige Bausteine für einer lebendigen Gedenkkultur gerade auch an so einem quirligen Krankenhaus wie dem Klinikum Neukölln, an dem Zeit häufig so knapp ist“, sagt Krankenhausseelsorger Steffen Madloch. „Als Seelsorgeteam sind wir dankbar, dass wir diesen Dienst tun dürfen und wissen unsere Erinnerungsfeiern eingebettet in die gemeindlichen Gottesdienste und Veranstaltungen rund um den Ewigkeitssonntag in unserem Kirchenkreis“.

Ein Ort für Sternenkinder

Am 19. November 2024 findet auf dem St. Thomasfriedhof in Neukölln eine Gedenkfeier für sogenannte „Sternenkinder“ statt – Kinder, die vor oder kurz nach der Geburt verstorben sind. Auf diesem Friedhof gibt es eine gemeinsame Begräbnisstätte, die für viele Eltern solcher Sternenkinder ein wichtiger Ort der Trauer und Erinnerung ist. In Berlin unterliegen Kinder unter 1000 Gramm Geburtsgewicht nicht der gesetzlichen Bestattungspflicht. „Als Seelsorgeteam des Klinikums Neukölln ist es uns jedoch ein Anliegen, dass auch diese Kinder würdig bestattet werden“ betont Steffen Madloch. Viermal im Jahr bieten sie deshalb Sammelbestattungen für Sternenkindern an. Am 19. November findet die letzte Sammelbestattung dieses Jahres statt. Jede Familie kann eine Kerze für ihr verstorbenes Kind anzünden und sich in würdigem Rahmen von ihm verabschieden. Rund 80 bis 100 Sternenkinder werden jährlich hier zur Ruhe gebettet. Auch die individuelle Bestattung von „Sternenkindern“ durch ihre Familien nimmt zu, berichtet Steffen Madloch.

Gedenken an verstorbene Mitarbeitende

Einen Tag später, am 20. November, dem Buß- und Bettag findet im Raum der Stille des Klinikums – bereits im dritten Jahr in Folge -  ein Gedenktag für alle Mitarbeitenden statt, die im Laufe des Jahres verstorben sind. Von 10 bis 16 Uhr können ihre Kolleg*innen im Raum der Stille individuell innehalten und ihrer gedenken. Um 14 Uhr findet eine gemeinsame Andacht statt, die allen Raum gibt, um ihre Gedanken und Gefühle zu teilen. „Gerade in einem Krankenhaus, wo das Leben oft so dicht gedrängt ist, stellt dieser Tag eine bedeutsame Möglichkeit dar, auch als Belegschaft zusammenzukommen und sich an die verstorbenen Kollegen zu erinnern“ so Steffen Madloch.

Ein Abend der Erinnerung für die Palliativstation

Am 29. November, kurz vor dem ersten Advent, lädt das Klinikum Neukölln dann die Angehörigen der Verstorbenen der Palliativstation zu einer weiteren Gedenkfeier in den Festsaal des Krankenhauses ein. Bei Kaffee und Gebäck kommen sie zusammen, um sich an die Verstorbenen zu erinnern und von ihnen zu erzählen. Diese Feier bildet den Abschluss der November-Erinnerungsformate, die dem Team der Krankenhausseelsorge ein wichtiges Anliegen sind. „Für uns als Seelsorgende, die wir uns auch als Anwälte des Lebens verstehen, ist die Dimension von Leid und Tod ein wichtiges Aufgabengebiet“, so Madloch. „Deshalb ist es uns wichtig, mitten im hektischen Krankenhausalltag Raum für eine lebendige Gedenkkultur und die Erinnerung an die Verstorbenen zu schaffen“.

 

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