AUS DER ARBEIT MIT GEFLÜCHTETEN: Das Familiencafé in der Kiefholzstraße

AUS DER ARBEIT MIT GEFLÜCHTETEN: Das Familiencafé in der Kiefholzstraße

AUS DER ARBEIT MIT GEFLÜCHTETEN: Das Familiencafé in der Kiefholzstraße

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AUS DER ARBEIT MIT GEFLÜCHTETEN: Das Familiencafé in der Kiefholzstraße

Seit März diesen Jahres gibt es in der Gemeinschaftsunterkunft in der Kiefholzstraße ein Familiencafé für geflüchtete Menschen. "Ein Ort für Begegnung und Austausch und ein tolle Projekt", findet Mounaim Katir, Flüchtlingsbeauftragter im Ev. Kirchenkreis Neukölln. Er hat das Café besucht und mit Mitarbeitenden dort über ihre Arbeit gesprochen: 

Seit Ende März findet in der Gemeinschaftsunterkunft Kiefholzstraße einmal die Woche am Freitag von 10—12 Uhr das Familiencafé statt. Es kommen Mütter mit ihren Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren. Aber auch Väter, Großeltern, Geschwister und Besucher:innen sind willkommen. Durchgeführt wird das Angebot von Julia und Ebru aus dem Ev. Familienzentrum Debora. Die Finanzierung liegt seit Anfang des Jahres beim Kirchenkreis Neukölln. Das Familiencafé bietet ein niedrigschwelliges Angebot für geflüchtete Menschen. Hier finden sich Menschen zusammen, die Austausch suchen und in Kontakt mit anderen sein wollen. Jedes Treffen beginnt mit einer gemeinsamen Runde bei Tee und Kaffee bevor es an etwas Kreatives geht. Gerade häkeln die Frauen eine Handyhülle, berichtet Julia. Die Frauen seien mit viel Elan dabei. Die handwerklichen Angebote kommen gut an. Sie lassen die Frauen ein Stück Selbstwirksamkeit erfahren. Es wird auch gebacken und gekocht. Über die gemeinsame Aktivität kommen alle miteinander ins Gespräch. In verschiedenen Sprachen, Bildern und "mit Händen und Füssen" werden Geschichten geteilt; wird gemeinsam gelacht. Auch Kinder sind immer wieder dabei. Das schafft eine Verbundenheit und Leichtigkeit. Ganz nebenbei unterstützen die Mitarbeiter:innen die Besucher:innen und vermitteln auch immer mal wieder weitergehende Unterstützung und Angebote im Sozialraum oder zeigen auf, wo sie sich einbringen können. So unterstützt ein Besucher aktuell den Kirchenkreis bei der Vorbereitung eines Familienfestes. So können die geflüchteten Menschen auch etwas zurückgeben und sich beteiligen. Das ist ihnen wichtig.

Auch wenn die Aktivitäten und der Austausch im Café eine gute Abwechselung für die Frauen und Kinder sind, so ist Julia ganz klar darin, was die Familien eigentlich brauchen: eine eigene Wohnung und Sicherheit für ihre Zukunft. Ebru und Julia lässt die Arbeit im Familiencafé sehr dankbar und demütig werden. Dankbar für die Annehmlichkeiten und Freiheiten des eigenen Alltags, die für sie selbst so selbstverständlich sind. Julia erlebt die Arbeit mit den Frauen und Kindern als etwas sehr bereicherndes, das ihr Einblicke in das Leben von Menschen der verschiedenen und vielfältigen Kulturen und Lebensrealitäten ermöglicht. Und sie schätzt die Leichtigkeit und Freude der Menschen, mit welcher sie da sind, obwohl das Ankommen und Leben ihnen hier in Berlin, fernab ihrer Heimat, sehr viel abverlangt. 

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