02/07/2024 0 Kommentare
"SINGEN NÄHRT DIE SEELE" - Auftritt des Staats- und Domchores im Klinikum Neukölln
"SINGEN NÄHRT DIE SEELE" - Auftritt des Staats- und Domchores im Klinikum Neukölln
# Krankenhausseelsorge
"SINGEN NÄHRT DIE SEELE" - Auftritt des Staats- und Domchores im Klinikum Neukölln
Ein besonderes Geschenk in Zeiten von Corona: Das Team der Krankenhausseelsorge organisierte einen Auftritt der Kinder und Jugendlichen des Staats- und Domchores im Vivantes Klinikum Neukölln und im Ida-Wolff-Geriatriezentrum. Jürgen Tetzlaff und Ulrike Reichardt berichten von diesen besonderen Momenten der Stärkung und Freude.
Menschen in Pflegewohnheimen und Krankenhäusern sind in der Regel darauf angewiesen, dass man sich zu ihnen auf den Weg macht. Da ist es eine Freude, wenn sich Besuch ansagt. Was für eine schöne Abwechslung in dieser an Kontakten und Kultur so entbehrungsreichen Zeit zu erleben, dass sich junge Menschen in ihrer freien Zeit auf den Weg machen, um mit der Kraft der Lieder Distanzen zu überwinden. Am 6. Juni sangen Kinder und Jugendliche des Staats- und Domchores im Vivantes Klinikum Neukölln und im Ida-Wolff-Geriatriezentrum. Das Seelsorgeteam hatte dankbar ein Angebot der Chorleitung angenommen.
Es war schon ein kleines Abenteuer für die Knaben des Staats- und Domchores, die Hintertreppen des Klinikums Neukölln zu erklimmen und oben auf dem Zwischendach zu singen. Das Publikum war ja nicht sichtbar. Die Lieder erklangen vor den geöffneten Fenstern der Stations- und Patientenzimmer. Noch immer darf es keine physische Begegnung geben. Und den jungen Sängern war der Respekt vor diesem Ort anzumerken. Dennoch entfalteten die Bach-Choräle genauso wie die Frühlings- und Sommerlieder ihre lösende Kraft, und einige dankbare Mitarbeiter:innen wagten den Aufstieg auf die Dachterasse zu Applaus und Dankeschön.
An der zweiten Station, im Parkgelände hinter der Psychiatrie, waren freiere Begegnungen möglich. Nach altberliner Schlagern und christlichen Liedern im kreativen Mix sangen Chor und Publikum zum Schluss gemeinsam die Ode an die Freude. Es war schon ein besonderer Moment für Chor und Klinikpublikum nach so langer Zeit der Abstinenz nun gleich den warmen Gesang des Chores zu erleben, und andererseits für die Sänger einen ersten und so außergewöhnlichen Ort gemeinsamen Singens zu finden. Und dann gings zur dritten Station, zum Ida-Wolff-Geriatriezentrum.
Dort war die Freude förmlich mit Händen zu greifen. Der Gesang für die Seele, der Anblick junger Menschen fürs Herz. Eine Wohltat auch bei weit geöffneten Fenstern, denn nur wenige Zuhörerinnen und Zuhörer finden den Weg auf den Hof. Die einen, weil pandemiebedingte Einschränkungen es verhindern, andere weil der momentane gesundheitliche Zustand es nicht zulässt. Aber es wurden dann im Laufe des kleinen Konzertes immer mehr Patientinnen und Patienten, Ärzte und Mitarbeitende, die dem Chor applaudierten und sich mit Blumen nach draußen auf den Weg machten. Was für eine Stärkung von Hoffnung und Zuversicht auf dem Weg durch diese Zeit.
Jürgen Tetzlaff & Ulrike Reichardt
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